Nach dem Ende des Studiums beginnt die Suche nach einer Möglichkeit, wie das erworbene Wissen in einem Job umgesetzt werden kann. Viele Unternehmen sind interessiert an den Absolventen, sind diese doch junge Fachkräfte, die ganz nach den eigenen Wünschen geformt werden können. Nicht jede Firma bietet aber die gleichen Voraussetzungen, die passende Infrastruktur und die richtige Hierarchie für einen einfachen Einstieg. Bei der Auswahl der Unternehmen, denen man die eigene Leistung anbieten möchte, stellt sich schon eine grundsätzliche Frage: Einstieg in den Mittelstand oder in einem großen Konzern?
Die ersten Schritte im Berufsleben – das richtige Unternehmen finden
Der Arbeitsmarkt wirkt für die meisten Absolventen im ersten Moment ein wenig unübersichtlich. Es gibt in der Regel, gerade bei begehrten Studiengängen, eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie der Einstieg geregelt werden kann. Das beginnt schon bei der Jobbeschreibung. Trainee, Auszubildender oder direkter Einstieg – das ist eine Frage der eigenen Anforderungen und Wünsche. Schon hier beginnt aber die Frage, ob die eigenen Talente und Fähigkeiten eher in einem kleinen- und mittelständischen Unternehmen oder in einen Konzern eingebracht werden sollen.
Generell gilt natürlich, dass es keine Entscheidung für die Ewigkeit ist. Ein Jobwechsel ist schnell durchgeführt. Allerdings ist der Einstieg wichtig, ist es doch die erste Position im Lebenslauf und kann den Karriereweg prägen. Die beiden Unternehmensformen bieten dabei unterschiedliche Vor- und Nachteile für die Bewerber. Eine genaue Überprüfung der eigenen Fähigkeiten und Wünsche kann ebenso hilfreich sein wie ein Praktikum, das einen tieferen Einblick in die Unternehmen erleichtert. Worauf kommt es an? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Der Mittelstand als Säule der deutschen Wirtschaft – Vorteile bei KMUs
Der deutsche Mittelstand wird nicht umsonst als der eigentliche Motor deutscher Wirtschaftsleistung betrachtet. Es gibt eine Vielzahl an Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen und eigentlich in allen Regionen Deutschlands. Das bedeutet direkt, dass es eine größere Auswahl an möglichen Positionen gibt. Allerdings ist man im Mittelstand stets in exponierter Stellung, wird weniger Zeit zur Eingewöhnung haben und muss die eigenen Fähigkeiten deutlich schneller umsetzen. Welche Vorteile bringt der Mittelstand aber für Berufseinsteiger mit?
- Kurze Wege: Konzerne fallen oft durch recht verkrustete Strukturen auf. In einem KMU wirst du schneller mit deinen Vorgesetzten in Kontakt kommen und durch deutlich weniger Bürokratie Ergebnisse deiner Überlegungen bei der täglichen Arbeit sehen.
- Verantwortung: Während dein Tätigkeitsbereich in einem Konzern recht eng gestrickt sein dürfte und du in der Regel in den ersten Monaten überhaupt keine Verantwortung hast, ist das im Mittelstand anders. Hier kann es sich ein Unternehmen nicht leisten, eine einfache Aushilfskraft zu halten. Du wirst also schnell Verantwortung in deiner Arbeit tragen.
- Aufstieg: Es ist in der Regel so, dass Beförderungen in einem Konzern mit langer Wartezeit verbunden sind und die Wege klar geregelt sind. Im KMU kannst du dich beweisen und hast eine bessere Chance für einen raschen Aufstieg.
Natürlich ist es nicht immer vorteilhaft, wenn du von Beginn an auf eigene Verantwortung arbeitest. Dir könnte eine gute Einarbeitung fehlen und natürlich musst du für eine Arbeit auch gerade stehen. Dafür wirst du Veränderungen schneller einbringen können. Man ist begierig auf deine neue Expertise und den frischen Wind – und genau das wirst du in deiner täglichen Arbeit bemerken.
Die weltweit agierenden Konzerne und der Reiz des Globalem
Obwohl die kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Regel deutlich mehr Jobangebote haben, träumen die meisten Absolventen doch von international tätigen Konzernen. Das zeigt sich zum Beispiel bei Umfragen unter Ingenieuren, die stets die großen Automarken oder Baukonzerne als oberstes Ziel für ihre Arbeit haben. Verständlich, immerhin ist es durchaus reizvoll, wenn man eine Visitenkarte und E-Mail von einem Unternehmen wie BMW, Google oder Microsoft hat. Zudem locken diese Firmen mit einer vermeintlichen Sicherheit vor wirtschaftlichen Schwankungen. Was spricht noch für eine Anstellung in einem Konzern?
- Einarbeitung: Absolventen von Universitäten haben in der Regel den Vorteil, dass sie in den ersten Monaten in einem Konzern einen Berater an die Seite bekommen. Sie haben eine Schonfrist und ebenso eine tiefe Einarbeitung in die eigene Position. Das bedeutet mehr Sicherheit für den Umstieg.
- Klare Hierarchien: Es ist die Konstanz, die von vielen jungen Arbeitnehmern in den Konzernen geschätzt wird. Es ist nicht nur klar, wer der eigene Vorgesetzte ist, sondern auch welchen Weg man einschlägt. Der Spielraum für Fehler ist größer und das Verständnis für etwaige Probleme in der Übergangsphase.
- Lebenslauf: Die Anstellung in einem Konzern ist für den eigenen Lebenslauf ein Traum. Wer sagen kann, dass er einmal für einige Jahre bei BMW gearbeitet hat, ist in der Regel in der gesamten Branche gefragt. Dass ich das daraus ergebene Marketing für die eigene Karriere sollte nicht unterschätzt werden.
Das Problem ist, dass man in einem großen Konzern schnell unsichtbar sein kann. Es ist schwer aus der Masse hervorzustechen und sich selbst einen Namen in einem Konzern zu machen. Manche jungen Absolventen von der Universität bevorzugen aber durchaus, dass sie nicht direkt in den ersten Monaten nach dem Einstieg in ein Unternehmen exponiert zu finden sind. Stattdessen haben sie hier die Möglichkeit zu lernen und zu beobachten und schließlich aus der Deckung anzugreifen.
Keine Entscheidung für die Ewigkeit
Alles in allem ist es also eine Frage der eigenen Präferenzen. Wer ab dem ersten Tag verantwortlich und frei arbeiten möchte, wird in der Regel in einem KMU besser zurecht kommen. Möchte man aber ausreichend Zeit um sich an den neuen Alltag zu gewöhnen, bietet die Größe eines Konzerns mehr Sicherheit und Schutz. Zuletzt können auch die Gehälter und sonstigen Leistungen sich mitunter deutlich voneinander unterscheiden und die Frage zu einem Punkt der Finanzen machen.
Man sollte aber nie vergessen, dass man immer die Möglichkeit hat, den Job zu wechseln. Sollte sich die eigene Entscheidung als falsch herausstellen, spricht nichts dagegen, sich am Ende einen neuen Arbeitgeber zu suchen.
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